Das Unwettertief Anett hat auch unseren Bezirk getroffen. Ein Wetterereignis, an welches wir uns noch länger erinnern werden. Zum Zeitpunkt der ersten Alarmierung ahnten wir noch nicht welcher Einsatzmarathon auf uns zukommen würde.
Rund 85 Schadstellen abgearbeitet
Zahlreiche Schadstellen, vor allem am Samstag (rund 60) konnten abgearbeitet werden. Im Gegensatz zu den teils dramatischen Hochwasserlagen in weiten Teilen Niederösterreichs, hielt uns der extreme Sturm auf Trab. Einige wenige Keller mussten ausgepumpt werden. Zahlreiche Dachböden bzw. Dächer wurden kontrolliert, da das Wasser durch die Decke eindrang.
Unzählige Bäume mussten entfernt werden, da sie Verkehrswege blockierten oder drohten, auf diese zu stürzen und dadurch ein hohes Verletzungspotential trugen.
Bei den meisten Bäumen fanden die Wurzelballen im durchweichten Boden nicht mehr genügend halt und wurden durch den Sturm regelrecht umgeworfen.
In der Döpplingerstraße fiel ein Baum in die 20kV-Freileitung. Der Bereich wurde abgesichert und die Einsatzstelle an die Netz-NÖ (EVN) weitergegeben.
Im Bereich der Volksschule Stapfgasse mussten drei Bäume entfernt werden, da die Wurzeln kaum halt mehr im durchweichten Boden fanden und das Risiko für die Kinder dadurch zu groß war.
Ein Teil der Dr.-Bolza-Schünemann-Straße musste gesperrt werden, da im Bereich der Furt die Straße überflutet war und ein sicheres Passieren nicht mehr möglich war.
Um einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen an den neuralgischen Punkten zu gewährleisten, wurden laufend Erkundungsfahrten im Einsatzgebiet durchgeführt.
Einsatzleitung aufgebaut
Am Sonntag wurde aufgrund des hohen Einsatzaufkommens, im Feuerwehrhaus eine permanent besetze Einsatzleitung aufgebaut. Neben der Koordinierung der eingesetzten Mannschaft wurden rund 150 Telefonate angenommen. Die Anrufer und Anruferinnen meldeten uns telefonisch weitere Schadstellen, da der Notruf 122 zwischenzeitlich stark ausgelastet war. Die Einsatzleitung nahm die Einsätze entsprechen auf und gab diese, sofern sie in die Zuständigkeit anderer Feuerwehren lagen, an diese weiter. Schadstellen in unserem Einsatzgebiet wurden systematisch an die Fahrzeuge zur Abarbeitung bzw. Lagebeurteilung weitergegeben.
Unterbrechungen der Stromversorgung
Immer wieder kam es zu Unterbrechungen der Stromversorgung. Bei kurzfristigen Unterbrechungen konnten einsatzrelevante Systeme durch die USV-Anlagen (Batteriegestützte Stromversorgung) weiterbetrieben werden.
Zu einem längeren Stromausfall kam es am Samstag, da in Baum eine Ortsnetzleitung beschädigte. Um die nicht absehbare Zeit zu überbrücken, wurde das gesamte Feuerwehrhaus per Notstromaggregat versorgt.
Zeitgleich zur Alarmierung der Mannschaft zur Einsatzstelle, an der der Baum in die Hochspannungsleitung fiel, nahmen wir unser Notstromaggregat in Betrieb, da von einer längeren Unterbrechung ausgegangen werden musste. Durch die Notstromversorgung kann das gesamte Feuerwehrhaus versorgt werden. Dadurch kann, neben der Koordinierung, auch die Verpflegung der eingesetzten Mannschaften gewährleistet werden.
Sandsackfüllen im Feuerwehrhaus
Bereits am Mittwoch (11.09.2024) wurden aufgrund der vorhergesagten Wetterlage, gemeinsam mit den Ternitzer Feuerwehren Dunkelstein, Putzmannsdorf und St.Johann, 750 Stück Sandsäcke gefüllt. Da der Bedarf an Sandsäcken kaum abschätzbar war, wurde gemeinsam mit der Stadtführung unter BGM Samwald am Sonntag entschieden, weitere Sandsäcke zu füllen.
Um die Ternitzer Feuerwehren nicht weiter zu belasten, wurden durch den Bürgermeister eine Vielzahl an Helferinnen und Helfer, hauptsächlich Stadt- und Gemeinderäte/Gemeinderätinnen, aber auch Privatpersonen für die Befüllung der Sandsäcke organisiert. Wir möchten uns für die Unterstützung bedanken. So konnten rd. 1550 Sandsäcke in wenigen Stunden durch die Helfer gefüllt und auf Paletten geschlichtet werden.
Danke an die Bevölkerung und Unternehmer
Bedanken möchten wir uns auch bei der Bevölkerung und den Ternitzer Unternehmern. Immer wieder erhielten wir Anfragen betreffend Verpflegung/Versorgung aber auch personeller Unterstützung. So sorgten kleine Snacks für die Aufmunterung zwischendurch. Es war schön zu sehen, wie die Ternitzer Bevölkerung in Notsituationen unterstützen möchte. Der Zusammenhalt wird einem in diesen Momenten wieder vor Augen geführt.